Unternehmenserfolg durch schnelle und präzise Angebotskalkulation

Die Angebotskalkulation stellt für viele Unternehmen der Metallindustrie eine große Herausforderung dar. Gerade in einem Konjunkturabschwung müssen neue Aufträge mit wettbewerbsfähigen Preisen gewonnen werden. Wenn jedoch die Grundlagen für eine schnelle und präzise Kalkulation fehlen, sind richtige Entscheidungen bei der Preisfindung schwierig. Es besteht die Gefahr, die Marge und damit das Unternehmensergebnis „unter die Wasserlinie zu treiben“.

Ursache dafür ist oftmals die Ungewissheit über produktspezifische Herstellkosten aufgrund hoher Fertigungskomplexität mit alternativen Fertigungsrouten sowie produktspezifischen Bearbeitungszeiten. Häufig erfolgt in den Unternehmen die Angebotskalkulation nur auf historischer Basis mit bereits nachbewerteten vergleichbaren Produkten, wodurch sich zusätzlich aktuelle Preisänderungen (Energie z.B.) oder Effizienzsteigerungsprogramme (gesteigerte Anlagenleistung etc.) nicht in den Kosten wiederfinden.

Teilweise liegt zusätzlich eine rudimentäre Excel-Kalkulationslösung vor, die auf einer veralteten Datenbasis aufbaut. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Abteilungen in einem sequentiellen Prozess arbeiten, was zu langen Durchlaufzeiten führt. Bei der Angebotskalkulation geht es um höchstmögliche Kostentransparenz und Geschwindigkeit, damit ein wettbewerbsfähiger aber auch ergebnissichernder Preis im Kundenangebot verankert werden kann. Der dem Kunden genannte Preis bestimmt die zukünftige Marge und ist, zusammen mit der Geschwindigkeit der Angebotserstellung, entscheidend für den Gewinn zukünftiger Kundenaufträge.

Ein ERP-System kann den Prozess dabei so unterstützen, dass die produktspezifischen Herstellkosten für das gewünschte Produkt auf Basis aktuellster Daten (z.B. aktueller Energiekosten) und einem hinterlegten Experten- Know-How per „Knopfdruck“ ermittelt werden. Ansatz hier ist die „Variantenkonfiguration“, die auf Basis der vorliegenden Produktspezifikation automatisch Stückliste und Arbeitsplan für die Kostenbewertung ermittelt. Die Variantenkonfiguration unterstützt qualitativ besonders gut, wenn sie auf einem intelligenten und vollständigen Regelwerk aus Beziehungswissen und Stammdaten aufbaut. Die Herausforderung bei der Definition des Regelwerks ist, dass trotz nur grob bekannter Produktspezifikation und der hohen Fertigungskomplexität die Kosteninformation präzise identifiziert werden muss. Damit die Lösung auf einem robusten Fundament steht, sind in einem Projekt die Bestandteile der Kalkulation und das Regelwerk mit großer Sorgfalt zu klären und erst dann in das System zu implementieren.

Fazit

Eine ERP-basierte Angebotskalkulation schafft die notwendige Grundlage für die effiziente und gut gesteuerte Marktbearbeitung des Vertriebs. Sie ermöglicht dem Vertrieb, schnell und selbstständig (ohne Unterstützung anderer Abteilungen) einen wirtschaftlich sinnvollen sowie wettbewerbsfähigen Preis zu ermitteln.