„Green – Lean – Digital“ – Unser Standpunkt

Die europäische Industrie, insbesondere die Deutsche, leidet unter Wachstumsschwäche und Rezession. Hohe Produktionskosten und Zinsen erschweren die finanzielle Situation. Die zentrale Frage ist, wie die notwendige Transformation finanziert und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden kann. Produktivitätssteigerung ist aus der Sicht von B&C der Schlüssel. Doch Produktivitätssteigerung erfordert volle Konzentration und neue Denkansätze.

Unser Standpunkt
Die letzten Jahre waren in der Stahl- und Metallindustrie geprägt von der Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen zur Umsetzung der grünen Transformation. Angetrieben von den Subventionen, welche erstmalig im Handlungskonzept Stahl im Jahr 2020 in Aussicht gestellt wurden, sowie den vollen Auftragsbüchern und lukrativen Geschäften der letzten Jahre, spielten anscheinend die notwendigen Investitionssummen nur eine untergeordnete Rolle.

Die europäische Industrie und Deutschland leiden jedoch aktuell unter einer deutlichen Wachstumsschwäche, und Deutschland befindet sich sogar in einer Rezession. Die Aussichten auf eine rasche Erholung sind begrenzt. Gleichzeitig beeinträchtigt die hohe Teuerungsrate der eingesetzten Produktionsgüter (insb. Energie) die Gewinnmargen, da die Kostensteigerung nicht 1:1 an den Kunden weitergereicht werden können, und die vergleichsweise hohen Zinsen machen neues Kapital teuer. Die zentrale Frage ist also: Wie kann die notwendige Transformation finanziert werden und dabei gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bzw. zurückgewonnen werden?

Hier gibt es nur einen Schlüssel: Produktivitätssteigerung! Nur damit ist Profitabilität, Wettbewerbsfähigkeit und somit auch Überlebensfähigkeit möglich (siehe Abbildung 1). Und das Überleben ist natürlich auch Grundvoraussetzung dafür, dass überhaupt eine Transformation in Richtung Net Zero Emissionen stattfinden kann.

Quelle: Statista

Abbildung 2 zeigt die Produktivitätssteigerungsraten in Deutschland im historischen Verlauf. Die Tendenz hier ist eindeutig: Produktivitätspotenziale liegen nicht mehr auf der Straße, sondern brauchen volle Konzentration, um sie zu erschließen.

Dies ist bestimmt keine neue Erkenntnis, jedoch kann dabei der Fokus nicht mehr – wie oft in der Vergangenheit postuliert – ausschließlich auf der Produktivität im Sinne von Personalabbau liegen. Der Lohn- und Gehaltskostenanteil an der Wertschöpfung in der Metallerzeugung liegt aktuell deutlich unter 10% und ein weiterer Personalabbau ist damit nicht mehr so wirksam, wie vielleicht in den letzten Dekaden. Das Gebot der Stunde lautet daher Produktivität anders zu denken und ein Redesign anzustreben, welches mehr Intelligenz im Prozess nutzt.

Hierbei stehen Themen wie „just good enough“, Verwendung digitaler Lösungen z.B. bei der Verschnittoptimierug oder intelligente Verwendung der Eigenschrotte im Vordergrund. Das Schöne daran ist, dass schlanke und digitale Produktions- und Geschäftsprozesse auch meistens grün sind und somit ebenfalls in die grüne Transformation einzahlen.

Daher ist das neue Kompetenzbündel „Green – Lean – Digital“ aus unserer Sicht der Schlüssel, um notwendige Stärke aufzubauen und Kosteneffizienz zu erreichen. So wird die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichergestellt und gleichzeitig der Grundstein für die Bewältigung der Herkulesaufgabe grüne Transformation gelegt.

Auch auf unserer diesjährigen Metal Meets Veranstaltung haben wir diese Aspekte und Ansätze aus der Praxis mit führenden Köpfen aus der Industrie intensiv diskutiert. Wie genau das Kompetenzbündel „Green – Lean – Digital“ in Ihrem Unternehmen aussehen kann und welche Ansätze B&C dazu beitragen kann, erörtern wir gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch.

Ihr Ansprechpartner:

Marc Hartmann,
Senior Partner